Austausch über Forstwirtschaft in Zeiten des Klimawandels

Wie die Kreisverdener Forstwirtschaft auf den Klimawandel reagiert und wie Holzprodukte zum Klimaschutz beitragen können, darüber ich mich mit dem Vorsitzenden des Forstverbandes für den Kreis Verden Heinrich Luttmann ausgetauscht. Zuvor besichtigten wir gemeinsam Waldflächen in Klein Heins. „Auf vielen Flächen haben private Waldbesitzer im Kreis Verden bereits Mischwald. Andernorts befinden wir uns mitten in der Umstellung auf einen Mischwald, der den Folgen des Klimawandels standhält und in der Lage ist sich selbstständig zu verjüngen“, so Heinrich Luttmann, der weiter deutlich machte: „In der Forstwirtschaft denken wir immer in Generationen. Nachhaltigkeit war uns schon immer wichtig. Gleichzeitig muss Forstwirtschaft sich auch lohnen.“

Ich war mir mit Heinrich Luttmann einig, dass Holz als Baustoff noch viel mehr genutzt werden sollte. Durch die Herstellung von Holzbauten wird viel weniger CO2 ausgestoßen als beim Bau herkömmlicher Betonbauten; im Gegenteil wird in Gebäuden aus Holz sogar CO2 gebunden. Ich setze mich dafür ein, dass beim Bau und der Sanierung öffentlicher Bauten künftig verstärkt Holz- und Recycling-Baustoffe genutzt werden. Vor einiger Zeit habe ich mich bereits erfolgreich für Erleichterungen in der Niedersächsischen Bauordnung für den Holzbau eingesetzt.

Mit in meinem roten Rucksack nehme ich die Anregung zum Gebäudeenergiegesetz des Bundes, dass Holz und Pellets als Heizart anerkannt werden sollten, die auf erneuerbaren Energien basiert. Heinrich Luttmann erläuterte, dass es Waldbesitzern in erster Linie darum gehe, Baumkronen und andere Holzreste optimal verwerten zu können. Es gehe nicht darum, Bäume zu fällen, nur um Heizenergie zu gewinnen.

Gleich nach dem Ortstermin habe ich die Anregung zum Gebäudeenergiegesetz an meinen Kollegen im Bundestag, den SPD-Parteivorsitzenden Lars Klingbeil aus dem Heidekreis weitergegeben. Inzwischen gelang mit Lars Klingbeils Unterstützung eine Einigung zwischen den Spitzen der Ampelkoalition in Berlin: Auch nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz soll die Pellet-Heizung als Heizsystem gelten, das mit erneuerbaren Energien arbeitet.