Ab dem kommenden Wintersemester hat Niedersachsen nicht nur die Anzahl der Medizinstudienplätze erhöht, sondern es werden vorab auch jährlich 60 Studienplätze der Humanmedizin für Studierende angeboten, die sich von vorneherein für eine Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt im ländlichen Raum entscheiden. Damit bekommen junge Menschen aus unserer Region, die sich gut vorstellen können, nach abgeschlossenem Studium und Facharztausbildung wieder in der Heimat zu arbeiten, eine zusätzliche Chance. Als Mitglied der Enquetekommission des Landtages zur medizinischen Versorgung habe ich mich dafür eingesetzt, dass eine solche Landarztquote eingeführt wird, um die medizinische Versorgung gerade in unseren ländlichen Räumen zu stärken. Es war eine der Anregungen, die ich in meinem roten Rucksack zum Beispiel in der Gemeinde Dörverden und in der Samtgemeinde Thedinghausen mit auf den Weg gegeben bekommen hatte. Mit dem Gesetz „Gesetz zur Verbesserung der flächendeckenden Versorgung in Niedersachsen“ hatten wir im Landtag daraufhin die entsprechenden Weichen gestellt, um künftig mehr motivierte junge Ärztinnen und Ärzte für die Arbeit gerade in ländlichen Regionen wie den Landkreisen Verden und Rotenburg zu gewinnen.
Bewerbungen sind in der Zeit vom 1. bis 31. März möglich. Interessierte können sich auf der Internetseite www.nizza.niedersachsen.de über das Verfahren informieren. Mit der Vergabe des Studienplatzes verpflichten sich die Studierenden, nach Abschluss des Studiums und der fachärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin für zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in Bereichen tätig zu sein, für die das Land Niedersachsen im Zusammenwirken mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) einen besonderen Bedarf festgestellt hat.
Bei der Auswahl wird nicht nur auf die Abiturnote geschaut. Stattdessen werden Bewerberinnen und Bewerber gesucht, die wichtige Eigenschaften für den Umgang mit Patientinnen und Patienten mitbringen. Dazu zählen neben einem guten Einfühlungsvermögen vor allem soziale und kommunikative Kompetenzen. Darüber hinaus werden praktische Erfahrungen und Qualifikationen in einem medizinnahen Berufsumfeld, etwa dem Rettungsdienst oder der Kranken- und Altenpflege berücksichtigt.