Um mich über die aktuelle Lage vor Ort zu informieren und Anregungen mit in den Landtag zu nehmen habe ich den Industriebetrieb PS Laser besucht. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet und beschäftigt 190 Angestellte an zwei Standorten. Als Zuliefererbetrieb für Metall-Halbfertigprodukte hat sich PS Laser einen großen Kundenstamm aufgebaut und sich breit aufgestellt. Das Unternehmen arbeitet im Drei-Schicht Betrieb und verarbeitet täglich 60-70 Tonnen Stahl. „Bislang sind wir gut durch die Krisen gekommen, lediglich in 2020 mussten wir aufgrund der Beeinträchtigung von Lieferketten in zwei Quartalen auf Kurzarbeit zurückgreifen“, berichtete der Geschäftsführer Jürgen Schröder.
Ein besonderes Anliegen ist Jürgen Schröder die Gewinnung von Fachkräften. Gute Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die Produktion seien schwerer zu bekommen als für Bürojobs. „Bei PS Laser werden Maschinen- und Anlagenbediener nicht mehr ausgebildet, da es für die Ausbildungsstellen keine Bewerber gegeben hat“, stellte der Geschäftsführer dar. Wir waren uns über einen wichtigen Vorteil der Arbeit im Bereich der Produktion einig: Man sieht am Ende des Tages, was man geschafft hat. Gemeinsam müsse man auf allen Kanälen, gerade auch auf Social Media, Jugendliche aber auch Eltern auf die Chancen aufmerksam machen, die Ausbildungen im Produktionsbereich bieten. Der Geschäftsführer stellte dar, wie wichtig ergänzend Zuwanderung sei, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Ich konnte auf die Erleichterungen für ausländische Fachkräfte aufmerksam machen, die es durch das vom Bundeskabinett aber noch nicht vom Bundestag beschlossene Chancen-Aufenthaltsrecht geben soll. In meinem roten Rucksack nahm ich den Wunsch mit, dass die Vergabe von Arbeitsgenehmigungen beschleunigt werden soll.
Angesichts der steigenden Energiekosten und um das Klima zu schützen, hat PS Laser bereits eine Photovoltaikanlage installiert, wobei 80 Prozent der mit dieser Anlage produzierten Strommenge selbst genutzt wird. Dies entspricht jedoch nur 10 Prozent der von PS Laser benötigten Strommenge. Aber für die Zukunft hat PS Laser weitere Ideen: „Wir planen ein Sektor-Kopplungsprojekt. Eine weitere Photovoltaikanlage soll dabei mit einer Stickstoffanlage gekoppelt werden. So kann auch der am Wochenende erzeugte Strom für die Stickstoff-Herstellung genutzt werden“, stellt Geschäftsführer Jürgen Schröder das nächste Projekt vor. Bislang wird der Stickstoff noch mit zwei bis drei LKW-Ladungen die Woche angeliefert, der für die Metallverarbeitung benötigt wird. Er berichtete von Problemen mit der NBank, nachdem er für dieses Projekt Fördermittel beantragt hatte. Ich bot meine Unterstützung bei den Problemen an. Ich konnte zusätzlich auf die mit meiner Unterstützung vom Landtag 2021 beschlossene Änderung der Niedersächsischen Bauordnung, der zufolge sogenannte Mini-Windanlagen bis 15 Meter Höhe in Gewerbe- und Industriegebieten sowie im Außenbereich verfahrensfrei gestellt sind, aufmerksam machen. Außerdem nahm ich in meinem roten Rucksack die Anregung von Jürgen Schröder mit, dass es einfacher werden müsse, den Energiebedarf eines Unternehmens durch Windenergieanlagen außerhalb des Werksgeländes direkt zu versorgen.