Schüler- und Azubi-Ticket trifft auf positives Echo / ZVBN-Experte und Liebetruth stehen Rede und Antwort

Das vom Land bezuschusste Schüler- und Azubi-Ticket für maximal 360 Euro im Jahr, das zum August 2022 im Gebiet des Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) eingeführt werden soll, stand kürzlich im Mittelpunkt eines AnsprechBar-Themenabends. Bei der Online-Veranstaltung beantworteten der Geschäftsführer vom Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN), Christof Herr und ich, jeweils eine Stunde lang Fragen von Jugendlichen und anschließend von Eltern. Gemeinsam eingeladen hatten der Kreiselternrat und die Abgeordnete; moderiert wurde die Veranstaltung für Eltern von der Kreiselternratsvorsitzenden Silke Garbelmann.

Eingangs stellte ich den Stand auf Landes- und Kreisebene dar, bevor Christof Herr auf die Planungen im ZVBN einging. Ein erster Baustein kostengünstiger Mobilität für junge Menschen sei auf Drängen des Landes im Dezember 2020 mit dem niedersachsenweit gültigen U21-Jugendfreizeitticket für 29 Euro im Monat eingeführt worden. „Entscheidend ist nun der zweite Baustein, also die 2022 mit 25 und ab 2023 mit 30 Millionen Euro vom Land geförderte Einführung regionaler Schüler- und Azubi-Tickets für höchstens 360 Euro im Jahr. Ziel ist, dass Bildungs- und Ausbildungschancen gerade in ländlichen Räumen nicht länger vom Geldbeutel abhängen. Der dritte Baustein ist der Versuch mit Hilfe eines Gutachtens, die unübersichtliche Tariflandschaft im ÖPNV in Niedersachsen mittels eines Gutachtens weiterzuentwickeln. Ziel bleibt am Ende ein landesweites Schüler- und Azubi- Ticket. Zum regionalen Schüler- und Azubiticket berichtete ich aus dem Kreistag, dass dort der Fachausschuss bereits die Unterstützung des VBN-weiten Tickets empfohlen habe. Im Februar entscheidet nun der Kreistag und ich werde das neue Ticket dort weiter unterstützen.

Christof Herr ging auf die Einführung des Schüler- und Azubi-Tickets in unserer Region zum 01.08.2022 im gesamten Verkehrsverbunds-Gebiet rund um die Uhr ein, also auch in den Ferien und im gesamten öffentlichen Nahverkehr (Bus und Bahn). Die Kosten werden bei 360 Euro im Jahr liegen, wobei diese im Rahmen eines Jahresabo monatlich mit 30 Euro abgegolten werden können. Das Ticket wird altersunabhängig ausgegeben, hier kommt es nur auf den Status des Antragsstellers an (also Schülerin/ Schüler; Azubi bzw. Freiwilligendienstleistende)“ so Christof Herr. Er betonte, dass es sich bei dem neuen Ticket im VBN um ein sehr werthaltiges Angebot halte, da durch den Verkehrsverbund ein besonders großes Gebiet abgedeckt wird. Er wies darauf hin, dass sich die ermittelten Mindereinnahmen, die dem Verkehrsverbund durch die Einführung des Schüler- und Azubi- Tickets entstehen, auf ca. 9,5 Mio. Euro belaufen werden. Davon würden 1,8 Mio. Euro durch das Land Niedersachsen gefördert. Die beiden bremischen ZVBN-Verbandsglieder Bremen und Bremerhaven müssten mit über 6 Mio. Euro den größten Anteil übernehmen und die niedersächsischen Landkreise müssten ca. 1,3 Mio. Euro beisteuern. Der endgültige Beschluss über die Einführung des Schüler- und Azubi- Tickets im ZVBN wird Ende März in den Verbundgremien erfolgen, nachdem die einzelnen Landkreise und Städte im Verbundgebiet das Tragen des Restbetrages beschlossen haben.

Die Reaktionen der Teilnehmer waren durchweg positiv, insbesondere in der Elternschaft wurde betont welche finanzielle Erleichterung dieses Ticket mit sich bringen würde. Es folgten zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Dazu gehörte die Frage, wie das Ticket gekauft werden kann. Die Antwort: Das Ticket wird online bestellbar sein und soll in Form einer Checkkarte mit Chip (vergleichbar mit dem jetzigen MIA- System) ausgegeben werden. Später soll eine Online- Version bzw. die Integration in die FahrplanerApp möglich sein. Auf Nachfrage stellte Christof Herr klar, dass das Beginn des Tickets frei wählbar sein wird und die Laufzeit 12 Monate beträgt. Eine Monatskarte für 30 Euro wird es jedoch nicht geben. Gerade, dass das Ticket auch in den Ferien gilt und eine monatliche Zahlung möglich ist lobten viele Eltern in der Videokonferenz. Auch wurde angemerkt, dass das Ticket eine echte Alternative zur Auto-Nutzung darstellt. Das landesweite Freizeitticket bleibe als ergänzendes Angebot bestehen, stellte Christof Herr auf Nachfrage klar. Er nutzte den Online-Themenabend, um Rückmeldungen zum geplanten neue Angebot einzuholen.

Das Schüler- und Azubi-Ticket ist nicht nur für die älteren Jugendlichen in der Ausbildung oder ab Klasse 10 relevant, sondern auch für alle mit Schülersammeltickets. Christof Herr: „Diejenigen, die anspruchsberechtigt sind, vom Landkreis das Schulbeförderungsticket zu erhalten, werden künftig dann das neue Ticket vom Landkreis erhalten. Für die Landkreise bedeutet dies keinen finanziellen Mehraufwand.“ Zum Abschluss der Veranstaltung machte ich deutlich, dass das regionale Schüler- und Azubi Ticket ein großer Schritt in die richtige Richtung ist. Mit in meinen roten Rucksack in den Landtag nehme ich aber die Forderung nach einer niedersachsenweiten Lösung.