Wintershall Dea muss seinen Worten umgehend Taten folgen lassen. Nachdem das Unternehmen nun angekündigt hat, seine Produktion in den Erdgasfeldern Völkersen und Völkersen-Nord nicht weiter auszubauen, muss das Unternehmen endlich seine Pläne für eine neue Bohrung Z 12 im Verdener Wasserschutzgebiet Panzenberg ersatzlos aufgeben. Alles andere wäre unglaubwürdig. Denn bei der geplanten neuen Bohrung im Wasserschutzgebiet handelt es sich zweifellos um einen weiteren Ausbau der Erdgasproduktion im Erdgasfeld Völkersen. Jede Bohrung birgt immer ein Risiko. Das Risiko im Verdener Wasserschutzgebiet Panzenberg, wo unweit eines Trinkwasserbrunnens schon große Mengen Lagerstättenabwasser aus der Erdgasfördung verpresst wurden, darf durch eine weitere Bohrung nicht noch weiter erhöht werden.
Warum das Erdgasunternehmen seine Ankündigung auf das Erdgasfeld Völkersen beschränkt und in anderen Teilen unseres Verdichtungsraumes um Bremen an der Erkundung des Geländes für neue Erdgasbohrungen festhalten will, ist nicht nachvollziehbar. Es hat sich doch gerade gezeigt, dass Erdgasförderung angesichts der geologischen Gegebenheiten in unserer Region Erdbeben nach sich zieht. Deswegen muss die Erdgasförderung in unserer Region so schnell wie möglich beendet werden – so wie vom Verdener Kreistag einstimmig gefordert.
Auf Landesebene werde ich mich weiter für ein gesetzliches Verbot der Erdgasförderung in Wasserschutzgebieten einsetzen. Das ist die zuverlässigste Art und Weise, dem Vorrang des Trinkwasserschutzes vor wirtschaftlichen Interessen noch besser Geltung zu verschaffen. Auf meine Anregung hin, haben die Landtagsfraktionen von SPD und CDU einen Antrag in den Landtag eingebracht, demzufolge die Landesregierung zeitnah wirksame Maßnahmen gegen Erdbeben vorlegen soll. Der Antrag wird noch im Dezember im Landtag diskutiert und zur Abstimmung gestellt. Der Ausstieg aus der Erdgasförderung sollte in Wasserschutzgebieten beginnen. Angesichts des Klimawandels sind wir auf die knappe Ressource Wasser umso mehr angewiesen. Um zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen, mache ich mich dafür stark, dass Niedersachsen früher als im bisher geplanten Jahr 2050 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgt wird.