Als der Ortsverband Armsen des Sozialverbands Deutschland, damals noch Reichsbund genannt, 1919 gegründet wurde, war der Erste Weltkrieg auch in Armsen gerade vorbei. In dieser Zeit wurden die Demokratie, das Frauenwahlrecht, der 8-Stunden-Tag und andere Errungenschaften in Deutschland hart erkämpft. Viele Kriegsrückkehrer blieben dauerhaft kriegsbeschädigt. Nicht alle, die in den Krieg gezogen waren, kamen zurück. Gleichzeitig war die staatliche Unterstützung für Kriegsversehrte und Hinterbliebene mangelhaft. Sie brauchten eine Versorgung, eine starken Verband, der sich für ihre Rechte einsetzte. Deswegen schlossen sich die ersten von ihnen 1917 zusammen zum gegründeten „Bund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten“, der bald Reichsbund genannt wurde und schon Ende 1919 eine halbe Milllion Mitglieder vielerorts in Deutschland hatte.
Für die Rechte seiner Mitglieder und vieler weiterer Menschen, die Hilfe brauchen, setzt sich der SoVD hier in der Gemeinde Kirchlinteln und andernorts in Deutschland noch immer ein.
Zum Glück sind der Erste und der Zweite Weltkrieg lange vorbei. Die Problemstellungen, um die sich der SoVD kümmert, haben sich verändert. Aber immer noch macht sich der SoVD für soziale Gerechtigkeit und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft stark – das war einer der Gründe, weswegen ich vor Jahren gerne SoVD-Mitglied geworden bin. Der andere Grund war jemand, der nun seit einem Vierteljahrhundert den Ortsverband Armsen des SoVD prägt: Friedel Koch. Wenn man sich die rasante Aufwärtsentwicklung der Mitgliederzahlen des Ortsverbands in den vergangenen 25 Jahren anschaut, war ich da nicht die Einzige…

Friedel Koch und allen anderen, die sich in unzähligen Stunden teilweise seit Jahren und Jahrzehnten für den SoVD-Ortsverband Armsen einsetzen, möchte ich an dieser Stelle ganz, ganz herzlich danken! Sie LEBEN den Gedanken des Zusammengehörens und setzen sich für andere ein – hierzu gehört unter anderem das Engagement für die geflüchteten Menschen, die nach Armsen gekommen sind. Denn der Zusammenhalt hier bei uns in der Gemeinde Kirchlinteln wird auch durch die vielen ehrenamtlich organisierten geselligen Aktivitäten des SoVD – ob Grünkohlessen, Tagesfahrten, Kaffeenachmittag, Spargelfahrt, Grill oder Adventsfeier – gestärkt. Und die professionelle Sozialberatung hilft, dass Menschen ihre Rechte wahrnehmen können, ob es um die Rente, Reha, Arbeitslosengeld, Wohngeld, Sozialhilfe oder die Vertretung vor Sozialgerichten geht.
Willy Brandt hat einmal gesagt: „Nichts kommt von selbst und nur wenig ist von Dauer.“ Heute kommt es darauf an, dass wir uns gemeinsam – auch hier im SoVD-Ortsverband Armsen – für soziale Gerechtigkeit und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft stark machen, gerade weil wir leider in Zeiten leben, in denen die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht.
Für die nächsten 100 Jahre des SoVD-Ortsverband Armsen wünsche ich alles erdenklich Gute!