Klasse, was im Begegnungszentrum der Kirchengemeinde St. Nikolai für die Gemeinwesenarbeit auf die Beine gestellt wird. Auf meiner Tour der Ideen in Verden habe ich gemeinsam mit Bürgermeister Lutz Brockmann und Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Verden dem Begegnungszentrum besucht und zur genehmigten Landesförderung im Wettbewerb „Gute Nachbarschaft 2019“ gratuliert. Ich freue mich, dass mit der Landesförderung eine zusätzliche halbe Stelle eingerichtet werden kann, um die Gemeinwesenarbeit weiter auszubauen.
Antje Haubrock-Kriedel hat in der Verdener Aller-Zeitung über unseren Besuch berichtet. Vielen Dank dafür!

Ein offenes Haus voller Ideen
Landtagsabgeordnete Dörte Liebetruth besucht das Begegnungszentrum St. Nikolai
Das Begegnungszentrun St. Nikolai erhält für die Gemeinwesenarbeit aus dem Landeswettbewerb „Gute Nachbarschaft 2019“ des Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz 74 000 Euro. Um sich darüber zu informieren, wofür die Fördermittel verwendet werden und welche Ansätze es gibt, machte Landtagsabgeordnete Dörte Liebetruth auf ihrer „Tour der Ideen“ gemeinsam mit Bürgermeister Lutz Brockmann, dem Ortsvereinsvorsitzender der Verdener SPD, Gerard-Otto Dyck sowie Eva Hibbeler und Benedikt Pape vom SPD-Ortsverein Verden auch in St. Nikolai Station.
Quartiersentwicklerin Marion Werth gab zunächst einen kurzen Überblick über die bereits stattfindenden zahlreichen Aktivitäten. „Kultur ist für alle da, gerade auch für Kinder ist sie wichtig“, sagte Werth mit Blick auf die angrenzende Kita. Als langfristiges Ziel nannte Werth die kulturelle Teilhabe für alle Nachbarn und Anwohner. Gerade der Kontakt zur unmittelbaren Nachbarschaft müsse noch verstärkt werden. Wichtig sei es, die Tür des Begegnungszentrums immer offen zu halten, daher würden die Fördermittel auch dazu verwendet, eine neue Stelle mit 19,75 Wochenstunden zu schaffen.
Peter Meißner, Leiter der Initiative Gemeinwesendiakonie der Evangelisch-lutherischen Kirche hat in St. Nikolai den Wandel vom Gemeinde- zum Begegnungszentrum von Anfang an begleitet. „St. Nikolai war aus seiner Geschichte schon immer ein offenes Haus. Jetzt steht die christliche Orientierung nicht mehr im Vordergrund, das Haus soll für alle offen sein. Deshalb haben haben wir die Stadt mit ins Boot geholt, denn sie verfügt in diesem Stadtteil über keine eigenen Einrichtungen“, so Meißner. Dieses kann Bürgermeister Brockmann nur bestätigen. „Mit 5000 Menschen die hier leben ist das der größte Stadtteil, doch hier gab es bislang eine große Lücke, Gemeinwesenarbeit fand nicht statt. Daher unterstützt die Stadt das Begegnungszentrum auch bei den Personalkosten.“
Pastor Holger Hermann verwies darauf, dass das Gebäude kein sakraler Kirchbau sei und daher vielfältig genutzt werden könne, was auch bereits durch mehrere Gruppen geschehe.
„Aus dem Nebeneinander muss ein Miteinander werden, sich neben dem Kirchenleben ein Stadtteilleben entwickeln“, wünscht sich der Bürgermeister. Kirchenvorsteherin Renate Werth verwies in diesem Zusammenhang auf das Stadttteilfrühstück, das sehr gut angenommen wird. Als weiteren Baustein, um mit den Bürgern ins Gespräch zukommen nannte Meißner die Aktion „Spiele unterwegs“, bei der ein mit alten und neuen Spielen ausgestatteter Bollerwagen an verschiedenen Treffpunkten im Stadtteil Station macht.
Pastor Hermann machte deutlich, dass es kein starres Konzept gibt, sondern man immer für neue Ideen offen sei. Um jüngere Menschen anzusprechen, sei St. Nikolai nun auch in den sozialen Medien präsent.
„Das Thema Gemeinwesendiakonie ist ein Zukunftsthema. Das geht nur im Miteinander von Kirche und Kommune. Verden ist hier ein gutes Beispiel. Wir müssen die Menschen in den Blick nehmen und nicht die Konfession. Das ist die Zukunft der Kirche“, unterstrich Meißner.
Dem konnte Liebetruth nur zustimmen. „Wir sind in einer Zeit, in der wir sozialen Zusammenhalt dringend brauchen. Es ist toll wie St. Nikolai sich öffnet und Raum schafft für das Miteinander“ sagte die Landtagsabgeordnete beeindruckt.
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin Antje Haubrock-Kriedel