Ganz im Zeichen der örtlichen Infrastruktur stand meine diesjährige „Tour der Ideen“ im Flecken Langwedel. Bei schönstem Sommerwetter führte Bürgermeister Andreas Brandt den SPD-Kreisvorsitzenden Bernd Michallik und mich rund 30 Kilometer mit dem Fahrrad durch die Kommune.
Der Rundweg startete in Völkersen mit einer Besichtigung des Hofladens, wo es seit mehreren Monaten einen Selbstbedienungsautomaten für Eier, Marmeladen und Milch gibt. Ein weiterer Automat eines Fleischereibetriebes existierte vorher schon; auch diesen besuchten wir. Ich finde es beeindruckend, welche neuen Wege Völkersen mit diesen Verpflegungsautomaten geht, die auch für andere Orte in Niedersachsen interessant sein können.

Über den örtlichen Breitbandausbau informierte ich mich vor Ort an einer Baustelle am Völkerser Ortsrand. Der Bürgermeister erläuterte uns, dass nach Abschluss der Arbeiten 124 Haushalte eine bessere Datenleitung erhalten werden. „Die Ortschaft Völkersen wird mit diesen Arbeiten an das Glasfasernetz angebunden. Dadurch ergibt sich die technische Möglichkeit, dass auch die übrigen Kabelverzweiger an das Netz angeschlossen werden können und ein schnelles Internet über die bestehenden Telefonleitungen ermöglicht wird.“
Dringenden Handlungsbedarf sieht Andreas Brandt noch bei der Anbindung der Neubaugebiete Mühlenreith und Alte Gärtnerei, für deren Versorgung der Flecken Langwedel 2017 Anträge zur Förderung aus dem Bund-Länder-Programm Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) gestellt habe. Eine Entscheidung der Landesregierung stehe bis heute jedoch aus. Ich berichtete, dass es landesweit mehr GAK-Förderanträge von 2017 gegeben habe, als GAK-Mittel vorhanden gewesen seien. Dabei kann ich in Aussicht stellen, dass das Land die Lücke füllen will. „Nachdem wir im Landtag im Juni das Sondervermögen zur Digitalisierung beschlossen haben, will die Landesregierung auf das Sondervermögen zurückgreifen, um alle GAK-Förderanträge von 2017 bedienen zu können.“

Durch die Gemarkung Allerdorf führte die Radtour über Lindholz nach Cluvenhagen, wo eine Hochspannungsleitung durch das Wohngebiet verläuft. Brandt berichtete mir, dass damit zu rechnen sei, dass die Leitung frühestens nach Fertigstellung des Ersatzneubaus ab dem Jahr 2023 außer Betrieb genommen und zurückgebaut wird. „Das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens liegt mittlerweile aus“, so der Bürgermeister.

Die nächste Station führte zum Bahnhof Etelsen. Andreas Brandt und ich tauschten uns über das Jahresförderprogramm des Landes für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus, mit dem Niedersachsen Fördergelder für den Ausbau von Park&Ride und Bike&Ride Anlagen bereitstellt. Andreas Brandt berichtete mir, dass der Flecken gerne bauen würde, aber noch nicht kann: „Wir haben von der DB Netz AG den Hinweis erhalten, dass nächstes Jahr Planungen für ein drittes Gleis zwischen Bremen-Sebaldsbrück und Langwedel aufgenommen werden sollen. Unter Berücksichtigung dieser Information und aufgrund kleinerer Änderungen durch den Bau der Lärmschutzwand werden derzeit die erforderlichen Detailanpassungen in den Planunterlagen vorgenommen.“
Weiter ging die Radtour zum Weserwehr nach Intschede, wo wir über die Möglichkeiten sprachen, die angedachte separate Radwegbrücke über die Weser zu verwirklichen.

An der Daverdener Kreuzung informierte ich mich über die dortige Verkehrsproblematik. Bürgermeister Andreas Brandt berichtete: „An dieser Stelle hat die Unfallhäufigkeit aufgrund der gestiegenen Verkehrsbelastung in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Nach Erstellung eines Verkehrsgutachtens hat nun die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Planungen zur Installation einer Vollsignalanlage aufgenommen. Der Landkreis Verden ist als Baulastträger ebenfalls an dem Projekt beteiligt und hat bereits sein Einverständnis zu der Maßnahme signalisiert.“ Ich machte deutlich, dass ich eine zügige Installation der im Verkehrsgutachten empfohlenen Vollsignalanlage unterstütze.
Zum Abschluss der Radtour zeigte Andreas Brandt Bernd Michallik und mir noch die kommunale Sportanlage des Fleckens Langwedel an der Oberschule. „Diese Anlage muss grundlegend erneuert werden, damit sie wieder uneingeschränkt für den Schul- und Vereinssport genutzt werden kann“, sagte Brandt. Ich informierte dazu: „Im Haushaltsentwurf der Landesregierung für 2019 ist ein Investitionsprogramm für kommunale Sportstätten vorgesehen. Weil immer weniger Kinder schwimmen können sind als Schwerpunkt für dieses Förderprogramm bisher Hallenbäder vorgesehen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass auch Langwedels multifunktionaler Sportplatz profitieren kann.“

Die sonnige Tour der Ideen in Langwedel hat mir Spaß gemacht! Ich freue mich nun darauf, die Anregungen rund um das Thema Infrastruktur mit nach Hannover zu nehmen und den Flecken Langwedel auf Landesebene weiter zu unterstützen.