Im Rahmen meiner Tour der Ideen durch den Landkreis Verden besuchte ich gemeinsam mit Bürgermeister Lutz Brockmann und Gerard-Otto Dyck, Ortsvereinsvorsitzender der Verdener SPD, das Verdener Familienunternehmen FRERICHS GLAS. Simon Cordes, der das Unternehmen als neuer Geschäftsführer seit Mai 2018 in der vierten Generation zusammen mit Jan Wennemer führt, hat mich zum Gedankenaustausch rund um das Thema Fachkräftesicherung eingeladen.
Vorausschauend hatte FRERICHS GLAS vor vier Jahren die Zahl der Ausbildungsplätze von 12 auf 20 deutlich erhöht. Interessante berufliche Perspektiven zum Beispiel als Flachglastechnologe oder Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik können Ausbildungsinteressierte hier auch ohne Abitur verfolgen. Nach erfolgreichem Probearbeiten wird zum 1. August 2018 ein junger Mann aus Guinea seine Einstiegsqualifizierung im Unternehmen beginnen, die nach einem Jahr in die duale Berufsausbildung mündet. Bürgermeister Lutz Brockmann machte auf Beispiele aus der Arbeit des Kreisverdener Bildungsverbunds Schule-Beruf aufmerksam, wie Auszubildende nach begonnener Ausbildung soweit notwendig durch Nachhilfe unterstützt werden können. Simon Cordes und ich tauschten uns über die Frage aus, weshalb das Handwerk vom Fachkräftemangel besonders betroffen sein könnte. „Das Handwerk muss wieder cooler werden, damit junge Menschen sich für die Ausbildung in einem Handwerksberuf entscheiden,“ so Simon Cordes. Dazu merkte ich an: „Vielleicht wird das Handwerk gerade in unseren digitalen Zeiten wieder attraktiver, denn hier sind die eigenen Arbeitsergebnisse greifbar.“
Ich machte auf die Meisterprämie im Handwerk aufmerksam, mit der das Land Niedersachsen seit diesem Jahr die Meisterausbildung im Handwerk unterstützt. Bei der anschließenden Betriebsbesichtigung lernten wir die ganze Bandbreite der Verdener Glasproduktion kennen – von der hochmodernen Verarbeitung mit Computertechnik bis hin zur traditionellen Handarbeit an Einzelstücken. Mit Lutz Brockmann war ich mir einig: „Dieses traditionsreiche und innovative Familienunternehmen bietet beste Perspektiven in Verden und für Verden.“
