Ganz im Zeichen der Einheit

Bericht der Verdener-Nachrichten vom 05.05.2018 über den 1. Europatag in der BBS Verden, Autorin: Yvonne Wüsthof.


Wo steht Europa heute? Wie wird es in Zukunft weitergehen? Und welche Möglichkeiten habe ich als Jugendlicher? Diese und viele Fragen mehr stellten sich die Schüler der Berufsbildenden Schulen Verden beim ersten Europatag. Rund drei Stunden stand am Freitag alles im Zeichen Europas. Im Vorfeld hatten die Lehrer mit ihren Klassen Infostände und Workshops organisiert, um über die Vielseitigkeit, aber auch die Probleme und Risiken, des Kontinents zu informieren. Schulleiter Manfred Runge zeigte sich bei der Eröffnungsveranstaltung im Forum sehr erfreut über die Leistungen und das Engagement, das Schüler und Lehrer in die Vorbereitungen dieses besonderen Tages gesteckt hatten. „Dieser Tag ist sehr wichtig. Nicht nur, weil am 5. Mai 1949 der Europarat gegründet wurde. Es ist gut und wichtig, dass wir darüber reden.”

Ähnlich sieht das auch Dörte Liebetruth (SPD), die nicht nur in ihrer Funktion als Landtagsabgeordnete dem ersten Europatag an der BBS beiwohnte. Als Schülerin hatte sie selbst sehr früh erste Auslandserfahrungen gemacht. „Bei meinem Auslandsaufenthalt in den USA habe ich mich das erste Mal als Europäerin gefühlt und auch so wahrgenommen“, teilte sie ihre Erfahrung mit den Schülern. Mit ihren Worten will sie die Jugendlichen dazu animieren, Europa zu erleben und selbst zu gestalten. Denn auf politischer Ebene gebe es zahlreiche Möglichkeiten, sich schon jetzt zu engagieren: “Es gibt zum Beispiel die europäische Schülergewerkschaft und den europäischen Jugendkonvent.” Aber auch die andere, die kulturelle Seite solle nicht vernachlässigt werden, mahnte die Politikerin. So seien die kostenfreien Interrail-Tickets eine Chance, um Europa kennenzulernen.

Einen ersten Einblick in die kulturelle Vielfalt Europas gaben die Schüler der Klasse Hauswirtschaft und Pflege mit dem Schwerpunkt persönliche Assistenz. An ihrem Stand versorgten sie Mitschüler und Lehrer mit allerhand europäischen Speisen und Getränken. “Unsere Lehrerin hat verschiedene Rezepte mitgebracht, die wir dann ausprobiert haben”, erzählte die 19-jährige Vanessa. Einiges kannten die Schüler bereits, andere Gerichte waren hingegen Neuland. “Manches schmeckte und manches nicht”, sagte Zeinab, 17 Jahre, als sie die Kühltheke befüllte. Auf der Karte standen neben Potatoe-Cakes auch Kaiserschmarrn, Käsewähe, Cevapcici oder Tortillawürfel. Zum Trinken war der English-Autumn schon angerichtet. “Ganz gut, man lernt mal etwas Neues kennen”, antworteten die beiden Schülerinnen auf die Frage, wie sie die Idee hinter dem Europatag finden.

Im Selbstlernzentrum trafen Marita Erdmann-Borgelt und Birgit Gerlach die letzten Vorbereitungen zur Vernissage zum Thema “Jugend in Europa” der Fachoberschule Gestaltung. In den vergangenen zwei Monaten hatten die Lehrerinnen ihre Schüler bei der Realisierung zweier Projekte unterstützt, die vorgestellt werden sollten. “Bei der einen Aufgabe handelte es sich um das Anfertigen einer Illustration”, berichtete Erdmann-Borgelt. Dabei sollten die Schüler ein Buchcover entwerfen, das die Themen Jugend und Europa vereint. Bei der zweiten Aufgabe handelte es sich um das Gestalten von Skulpturen. “Aus Leichtbaustein und Holz sollten die Schüler Europas Gegensätze darstellen”, sagte Birgit Gerlach. Rund zwei Monate hatten die Mädchen und Jungen in der Bauhalle bei fast zehn Grad unter Null verbracht. Die Mitschüler waren beeindruckt von den Werken. “Natürlich ist beim ersten Mal nicht alles perfekt”, sagte Matthias Karpinski, der im Hintergrund den Europatag mit organisiert hat. Daher seien er und seine Kollegen sehr auf das Feedback der Schüler gespannt. Vielleicht ergeben sich daraus erste Ideen für eine zweite Auflage, ganz im Sinne einer europäischen Gemeinschaft.


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Mit freundlicher Genehmigung der Weser Kurier Mediengruppe