Viel zu besprechen gab es bei meinem Antrittsbesuch bei Gisela Schütt, der Leiterin des Regionalen Geschäftsbereichs Verden der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Ich habe mich bei der Behördenleiterin über aktuelle Projekte der Straßenbaubehörde informiert und über Ideen und Anregungen, die ich von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt habe, berichtet.
„Unser Arbeitsschwerpunkt liegt derzeit auf der Sanierung von Brücken und Autobahnen“, erklärte mir Frau Schütt. Viele Brücken im Einzugsgebiet der Behörde, die neben Verden auch die Landkreise Celle, Heidekreis und zum Teil Lüneburg, Rotenburg und Osterholz betreut, würden den Verkehrsprognosen bis 2030 nicht mehr standhalten. Sie müssten dringend saniert werden bzw. durch Neubauten ersetzt werden, damit keine Schließung drohe. „Das ist eine Riesenaufgabe, die auf unserer Prioritätenliste ganz oben steht und uns viele Planungskapazitäten kostet“, sagte Gisela Schütt. Für die Sanierung der Nordbrücke in Verden z. B. sei die Planung bereits weit fortgeschritten. Die Landesbehörde wird in Kürze die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens beim Landkreis beantragen und rechnet mit einem Baubeginn nicht vor 2021. Schütt erklärt: „Wir spüren den Fachkräftemangel und bräuchten dringend mehr Personal. Doch derzeit ist es schwer, vorhandene Stellen zu besetzen.“
Ich sprach Gisela Schütt auf die schon jetzt erheblichen Verkehrsprobleme an der Ueser Kreuzung in Achim an, die für viele Anwohner und Pendler eine große Belastung darstelle. Besonders interessierte mich die Möglichkeit, an der Ueser Kreuzung einen Kreisverkehr zu bauen. „Eine Verbesserung der Verkehrsqualität wäre sehr sinnvoll“, bestätigte Schütt. Aufgrund der engen Bebauung an der Kreuzung seien bauliche Veränderungen aber kurzfristig nicht möglich. Mittel- und langfristig ist die Behörde aber dafür offen, an gemeinsamen Lösungsmöglichkeiten zu arbeiten. Ergänzend erkundigte ich mich nach der Möglichkeit, bei Sperrungen der Autobahn wenigstens nicht die Umleitung über die Ueser Kreuzung laufen zu lassen. Frau Schütt erläuterte mir, dass eine Umleitung über die L156, K5 und K9 schwierig sei, da die Fahrbahnbreite stellenweise mit 5,50 Metern Breite für Begegnungen von LKWs zu schmal sei. Ich hob die Bedeutung eines abgestimmten Verkehrskonzepts für den Nordkreis hervor – auch mit Blick auf eine mögliche Ansiedlung des Internetkonzerns Amazon und das Zukunftsprojekt Achim-West.
Im weiteren Gespräch erkundigte ich mich nach Möglichkeiten, die „Daverdener Kreuzung“ von L158 und K 9 sicherer zu gestalten und den Verkehrsfluss zu verbessern. „Das gerade erstellte Verkehrsgutachten kommt zu dem Schluss, dass eine Ampelanlage hier der geeignete Ansatz sei“, erklärte Schütt. Die entsprechenden Zahlen dazu werde ich noch erhalten.
Wichtig waren mit auch Informationen zu der für dieses Jahr geplanten Fahrbahnsanierung der B215 von der Abzweigung Wahnebergen bis zur Kreuzung Höhnisch und der L203 ab Höhnisch bis zum Abzweig Oiste. Frau Schütt wies darauf hin, dass derzeit noch ermittelt werde, wie umfangreich die erforderlichen Arbeiten an der Fahrbahn werden würden. Je nach Ergebnis dieser Vorbereitungsphase werde es voraussichtlich auf eine Bauzeit von rund zwei bis drei Wochen hinauslaufen. „Wir bemühen uns, die Baumaßnahme so schnell wie möglich abzuwickeln.“ Eventuell werde in diesem Zuge auch der parallel laufende Radweg erneuert. „Wenn möglich verbinden wir Straßen- und Radwegsanierung, um die Beeinträchtigungen durch Vollsperrungen für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten.“
Auch den Erhalt und den Neubau von Radwegen entlang von Landesstraßen haben wir im Rahmen des Auftaktgesprächs eingehend besprochen.