Etelsen / Langwedel. „Wir haben das Glück zu Hause zu sein, wo andere Urlaub machen“, begrüßte Bürgermeister Andreas Brandt die SPD-Landtagskandidatin Dörte Liebetruth am Bahnhof Etelsen. Mit Zug und Fahrrad war sie zu einer Tour der Ideen rund um die Themen Tourismus und Kultur in den Flecken Langwedel gekommen. Der Langwedeler Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, bei der umfangreichen Tour mit den Stationen Etelser Mühle, Schloss Etelsen, Burg Hagen, Campingplatz Drosselhof, Wasserkraftwerk Langwedel, Küsterhaus Daverden, Burgbad und Häuslingshaus Langwedel selbst zu zeigen, wie viel seine Gemeinde kulturell, wirtschaftlich und landschaftlich zu bieten hat.

Andreas Brandt machte deutlich, was bereits alles angeschoben ist, um die Attraktivität des Flecken Langwedels für Touristen und Einheimische weiter zu steigern – nicht nur durch die Gemeinde selbst, sondern auch Dank des tatkräftigen Mitwirkens vieler Ehrenamtlicher. Dörte Liebetruth zeigte Fördermöglichkeiten des Landes auf und sammelte in ihrem roten Rucksack bei den verschiedenen Tour-Stationen Anregungen für ihre spätere Arbeit im Landtag.
Beim Campingplatz Drosselhof stellte Jens Becker den Besuchern seinen Betrieb vor, wo insgesamt acht Personen beschäftigt sind. Als Mitbewerber um die Urlauber machte er weniger andere Teile Norddeutschlands als vielmehr Urlaubsziele wie Spanien und Italien aus.

Auf Dörte Liebetruths Frage nach Ideen für die Landespolitik schlug er vor, Fördermittel künftig noch besser für Kleinunternehmen wie seines im ländlichen Raum zugänglich zu machen. Es müsse einfacher möglich werden, Kredite auch nur über kleine Summen zu erhalten. Auch Bürokratieabbau, z. B. bei Dokumentationspflichten, würde er begrüßen. Dörte Liebetruth nahm die Hinweise gern entgegen. Sie machte aber gleichzeitig darauf aufmerksam, dass man sich bei den Dokumentationspflichten im Einzelfall genau anschauen müsste, ob sie etwa sicherheitsrelevant sei. Dörte Liebetruth wies auf die Förderberatung der Landes-Förderbank NBank hin und sagte zu, die Situation von Kleinunternehmen wie des Campingplatzes Drosselhof zu berücksichtigen.
Nach einer Besichtigung des Wasserkraftwerks Langwedel war das nächste Ziel das Küsterhaus in Daverden. Der ,,Verein für Kultur und Geschichte Daverden e.V.“ hat es von der Kirchengemeinde Daverden für 25 Jahre gepachtet. Die Vereinsvorsitzende Theda Henken erläuterte, dass dieses Haus von 1733 bis 1968 auch als Schule diente. Ziel des Vereins sei es, dieses Küsterhaus zu sanieren und anschließend zu nutzen. Mit Andreas Brandt und Dörte Liebetruth tauschte sich Theda Henken über Zukunftspläne des Vereins sowie Fördermöglichkeiten aus und besichtigten den aktuellen Stand des dortigen Bauvorhabens.

Einige regenbedingt nasse Kilometer weiter, im schon fertigen Häuslingshaus in Langwedel, stellte Sigrid und Wolfgang Ernst die Arbeit des Langwedeler Kulturvereins vor. Sigrid Ernst veranschaulichte, wie das Haus als sogenannte „Kleinkunstdiele“ seit nun mehr 5 Jahren intensiv für kulturelle Zwecke genutzt wird und Besucher aus dem gesamten Umland anzieht. Sigrid Ernst regte an, einen Fahrradroute rund um archäologische Stätten durch den gesamten Landkreis zu entwickeln. Dörte Liebetruth schlug vor, einen solchen Radweg möglichst eine Geschichte erzählen zu lassen, die möglichst viele potenzielle Gäste inspiriert – ähnlich wie beim Bremer-Stadtmusikanten-Radweg in der Gemeinde Kirchlinteln.
Christoph Meyer vom Touristik-Verein Langwedel e.V. bilanzierte, wie der Tourismus im Flecken Langwedel in den vergangenen fünfzehn Jahren voran gekommen sei; dabei verwies er zum Beispiel auf den 48 Kilometer langen Rund-Radweg „Langwedel erFAHREN“ von der Weser zum Spanger Forst: „Der weiße Fleck auf der Touristik-Landkarte ist weg“, fasste Christoph Meyer zusammen.