Bei einem Termin der SPD-Landtagsfraktionsvorsitzenden Hanne Modder in Verden Anfang diesen Jahres war das Gespräch auf die Berufsbildenden Schulen (BBS) Verden gekommen. Spontan hatte Hanne Modder damals der Kreistagsabgeordneten und Landtagskandidatin Dörte Liebetruth angeboten, gern einmal gemeinsam die BBS zu besuchen – was Dörte Liebetruth sich natürlich nicht zweimal sagen lies. Trotz der aktuell bewegten Zeiten in der Landespolitik konnte Liebetruth die Fraktionsvorsitzende davon überzeugen, auf dem Weg aus der Landeshauptstadt in Modders ostfriesische Heimat mehrere Stunden in der BBS Station zu machen.
Die beiden Politikerinnen tauschten mit der BBS-Schulleitung Ideen aus, wie die berufliche Bildung weiter gestärkt werden kann. Vorher aber führten der Bildungsgangleiter der Berufseinstiegsschule Matthias Karpinski und der Abteilungsleiter für die Bereiche Berufseinstiegsschule / Region des Lernens Frank Weinhold die Gäste über das BBS-Gelände und Liebetruth und Modder hospitierten in einer Sprachförderklasse Deutsch. Dort erlebten sie mit, wie 16 bis 18jährige Schülerinnen und Schüler aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und anderen Nationen Deutsch lernen, um im nächsten Schuljahr an einem noch stärker berufsvorbereitenden Bildungsangebot wie dem Sprach- und Integrationsprojekt SPRINT Dual teilnehmen zu können, bei dem die Teilnehmenden drei Tage in einem Betrieb und zwei Tage in der Schule lernen. Wie Schulleiter Manfred Runge berichten konnte, waren diesen Sommer zwei Drittel der SPRINT Dual-Absolventen der BBS Verden auf Ausbildungsplätze überwiegend in Handwerkbetrieben vermittelt worden. Dörte Liebetruth, die im Frühjahr bereits einen Schultag lang am Unterricht von SPRINT-, Sprachförder- und SPRINT Dual-Klassen der BBS Verden teilgenommen hatte, zeigte sich nicht nur von dieser hohen Vermittlungsquote derjenigen beeindruckt, die nach einer ersten SPRINT- oder Sprachförderklasse anschließend SPRINT Dual erfolgreich absolviert haben: Auch die Tatsache, wie starke Lehrerinnen in der BBS Verden ihren überwiegend männlichen Schülern aus dem arabischen und afrikanischen Raum von Anfang an vermitteln, wer in der Klasse die Chefin ist und dass in Deutschland Frauen und Männer gleichberechtigt sind, hatte es der Kirchlintelner Landtagskandidatin angetan.
Die SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Hanne Modder dankte im Gespräch mit der Schulleitung allen Lehrkräften der BBS in den vielfältigen Bildungsangeboten für ihren großen Einsatz in Zeiten, wo mit der Integration von geflüchteten Menschen und der Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen viel von den Lehrkräften erwartet werde. Im Gespräch mit der Schulleitung wurde gemeinsam überlegt, wie die Lehrkräfte bei der Bewältigung dieser Herausforderungen noch besser unterstützt werden können und wie die BBS in Zeiten des Fachkräftemangels weiter gute Lehrkräfte gewinnen kann. Hanne Modder und Dörte Liebetruth informierten darüber, dass Rot-Grün zur Unterstützung der Lehrkräfte im Land 650 zusätzliche Stellen für pädagogische Fachkräfte bei der Inklusion geschaffen habe. Als solche „helfenden Hände“ können z. B. Logopäden, Ergotherapeuten, Heilpädagogen oder Erzieher unterstützen. Der stellvertretende BBS-Schulleiter Norbert Mäteling berichtete, dass in den zunächst bis 2018 befristet eingerichteten SPRINT-Klassen viele Quereinsteiger unterrichten. Hanne Modder bot an, wenn es in Verden im Einzelfall Probleme mit der Übernahme qualifizierter Quereinsteiger in den Schuldienst geben sollte, mit dem Kultusministerium darüber zu verhandeln – gern mit Unterstützung von Dörte Liebetruth als neuer Landtagsabgeordneten. Die BBS-Schulleitung und die beiden Politikerinnen waren sich einig: Gemeinsam wollen sie die berufliche Bildung weiter stärken.