Moorschutz und Klimaschutz gehören zusammen

Dörte Liebetruth antwortet auf einen Brief des NABU-Kreisverbandes Verden e.V. Der NABU-Kreisverband Verden e.V. ist Kooperationspartner der landesweiten "Aktion Moorschutz", einem Zusammenschluss der biologischen Station Osterholz, dem BUND Niedersachsen, der Manfred-Hermsen Stiftung und dem NABU Niedersachsen. Die Aktion Moorschutz möchte gerne Dörte Liebetruths Meinung zum Moorschutz wissen. Fragen und Antworten lesen Sie hier:

Im Rahmen der Tour der Ideen mit dem NABU in Holtum (Geest).

FRAGE:
Unterstützen Sie unsere Forderung nach einem integrierten Moor- und Klimaschutzprogramm für Niedersachsen, welches Hoch- und Niedermoore umfasst und auf Basis aktueller Datengrundlagen zu niedersächsischen
Moorvorkommen die Basis legt für die Konzeption und Umsetzung von umfassenden Wiedervernässungsmaßnahmen?

DÖRTE LIEBETRUTH:
Moorschutz- und Klimaschutz muss aus meiner Sicht auf jeden Fall zusammen gedacht werden. Niedersachsen besitzt mit 38 Prozent den höchsten Anteil an Moorböden in Deutschland. Deswegen muss das lange überfällige Klimaschutzprogramm den Moorschutz einbeziehen. Rssourcensparender Umgang und nachhaltiger Klimaschutz muss dabei kurzfristigen Vermarktungsstrategien wie Torfabbau und Landwirtschaft Grenzen setzen. Moorböden sind ein bedeutender Speicher von Kohlenstoff. Vor diesem Hintergrund werde ich als Sozialdemokratin
die Weiterentwicklung des ursprünglichen Moorschutzprogrammes unterstützen. Aus meiner Sicht ist wichtig, eine Bestandsaufnahme der noch verbliebenen Hoch- und Niedermoorbestände durchzuführen und mit den Zielsetzungen des Moorschutzprogramms abzugleichen. Damit erhält man eine gute Grundlage, um Maßnahmepläne zur Wiedervernässung der Hoch- und Niedermoore zu entwickeln.

FRAGE:
Werden Sie die Aufstellung eines Programms zur Wiedervernässung von Hoch- und Niedermooren auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen vertreten?

DÖRTE LIEBETRUTH:
Eine Wiedervernässung von Hoch- und Niedermooren auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen befürworte ich. Unverzichtbar ist in diesem Fall aber aus meiner Sicht, alle von einem solchen Schritt Betroffenen frühzeitig z. B. im Rahmen eines Runden Tisches einzubeziehen und einen Interessenausgleich zu ermöglichen.
Förderprogramme, z. B. der EU müssen genutzt werden, um die wirtschaftlichen Bedenken mancher Landwirte auszuräumen und ihnen einen Ausgleich für etwaige Verluste zu ermöglichen.

FRAGE:
Setzen Sie sich für ein Moratorium im Torfabbau in Niedersachsen ein, sowie dafür, dass Moorböden als Kohlenstoffspeicher statt als Vorrangflächen für Rohstoffabbau klassifiziert werden?

DÖRTE LIEBETRUTH:
Da Moorböden wichtige Kohlenstoffspeicher darstellen, liegt mir daran, den industriellen Torfabbau zu beenden.

FRAGE:
Welchen Stellenwert hat für Sie der Arten- und Biotopschutz in Bezug auf Hoch- und Niedermoore in Ihrem Wahlprogramm?

DÖRTE LIEBETRUTH:
Intakte Ökosysteme stellen für den Arten- und Biotopschutz die essentielle Grundlage dar. Daher gilt für die SPD: Ökosystemschutz ist Arten- und Biotopschutz. Die Lebensräume, die Hoch- und Niedermoore für verschiedene Tier- und Pflanzenarten bieten, haben für die SPD einen hohen Stellenwert und finden im Wahlprogramm entsprechend eine Würdigung. Weiterhin ist z. B. geplant eine "Strategie der Biologischen Vielfalt Niedersachsen" in Analogie zur Nationalen Strategie der Bundesregierung von 2007 auflegen. Die Strategie formuliert eine konkrete Zukunftsvision und legt für alle Themen der biologischen Vielfalt Qualitäts- und Handlungsziele fest.
Ich wünsche der Aktion Moorschutz mit Ihren Kooperationspartnern viel Erfolg!

Hier finden Sie einen Bericht über den Besuch des Holtumer Moors im Rahmen der Tour der Ideen.