

(von links nach rechts)
Vom Stiftungsvorstand begrüßten Dieter Haase und Ulrike Behrens die Gäste aus der Politik, von der Bewohnervertretung waren die Vorsitzende Heike Scherber und Barbara Bischoffs dabei sowie Hans-Heinrich Lachnit als Vertrauensperson.
Dieter Haase stellte die Einrichtung vor, die 1932 von der Lehrerin Helene Grulke als Heim für behinderte Menschen gegründet und 1968 in eine Stiftung umgewandelt wurde. Er unterstrich, dass aus diesem Heim während der Nazizeit keine Bewohner deportiert wurden. Teil der Stiftung Waldheim sind u. a. die Helene-Grulke-Schule mit zur Zeit 68 Schülern in Cluvenhagen und die Waldheim Werkstätten mit 189 Arbeitsplätzen in Achim-Bierden. In der Stiftung Waldheim gibt es eine Tagesförderstätte mit 200 Plätzen sowie 280 Wohnplätze in Cluvenhagen und über 60 weitere Wohnmöglichkeiten in den umliegenden Ortschaften.
Die Bewohnerin Barbara Bischoffs berichtete begeistert, dass sie im Waldheim Selbstständigkeit gelernt habe und jetzt sogar in einer betreuten Wohnung in Achim leben könne. Breiten Raum in der Diskussion nahm das Thema "Inklusion" ein, das selbstverständliche Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen von Anfang an.
Dörte Liebetruth betonte: "Wir müssen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass sich Menschen mit und ohne Behinderungen im Alltag ganz selbstverständlich begegnen. Das ist wichtig, damit Vorurteile und Berührungsängste abgebaut werden." Andreas Brandt konnte berichteten, dass vor einem Jahr eine barrierefreie Bushaltestelle in Cluvenhagen eingerichtet wurde. Dadurch werde den Bewohnern der Stiftung Waldheim die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtert. In einem Jahr, zum Schuljahresbeginn 2013/14 wird Inklusion an allen Grundschulen in Niedersachsen Pflicht.
Die beiden Stiftungsvorstände Dieter Haase und Ulrike Behrens mahnten an, dass bei der Einführung der Inklusion auch an schwer mehrfach behinderte Menschen gedacht werden müsse. Dieter Haase gab weiter zu bedenken: "Echte Inklusion ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wenn künftig nur die leichter behinderten Kinder in inklusive Schulen gehen, die schwer mehrfach behinderten Kinder aber in Schulen wie der Helene-Grulke-Schule bleiben sollten, dann kann das eine neue Form von Ausgrenzung werden. Es muss die Möglichkeit geben, für die Kinder das Schulangebot auswählen zu können, das die besten Fördermöglichkeiten bietet."
Die SPD-Landtagskandidatin Dörte Liebetruth machte deutlich, für die niedersächsische SPD sei klar: "Inklusion darf kein Sparmodell sein."
Zum Abschluss führte Dieter Haase seine Gäste auf dem Gelände der Cluvenhagener Einrichtung herum. Nach einem Mittagessen in der Kantine des Waldheims verabschiedete sich Dörte Liebetruth mit vielen neuen Anregungen in ihrem roten Rucksack, die sie später in ihre Arbeit im Landtag einfließen lassen wird.