Liebetruth auf Tour der Ideen: Flüsse als Lebensadern für die ganze Region wichtig

Die Aller und die Weser sind wichtige Lebensadern für die Region. Deshalb veranstaltete die SPD-Landtagskandidatin Dörte Liebetruth gemeinsam mit den Kreis-Jusos eine Fahrradtour von Dörverden, über Verden und Langwedel, nach Baden.

Gemeinsam unterwegs (v.l.n.r.): Fritz Koch aus Dörverden, stv. Landesvorsitzender der Jusos Niedersachsen Knud Hendricks, die SPD-Landtagskandidatin Dörte Liebetruth und der Verdener Bürgermeister Lutz Brockmann

Aller und Weser sind Lebensadern der Region und müssen es auch in
Zukunft bleiben. Grund genug, für SPD-Landtagskandidatin Dörte
Liebetruth im Rahmen ihrer "Tour der Ideen" mit Rad und rotem
Rucksack die vielfältigen Chancen zu erkunden, die die beiden Flüsse
für das Aller-Leine-Tal und die Region Mittelweser mit sich bringen.
Mit Unterstützung von Gästeführer Fritz Koch aus Dörverden, der
Jungen Sozialdemokraten (Jusos) aus dem Kreis Verden und des
Juso-Landesvorstands radelte Dörte Liebetruth vom Dörverdener Bahnhof
zur Weserschleuse Dörverden, zur Allerniederung vor dem Dom, zum
Wasser- und Schifffahrtsamt in Verden und nach einer Stippvisite beim
Verdener Motorboot-Verein an der Aller weiter zur Langwedeler
Weserschleuse.

An der Aller-Aussichtsplattform informierte der Verdener
Bürgermeister Lutz Brockmann über die Bedeutung von Aller und
Hochwasserschutz für die Stadtentwicklung. Die geschützte
Kulturlandschaft mit der Aller hat große Bedeutung für Freizeit und
Tourismus. Vor Ort beim Wasser- und Schifffahrtsamt erläuterte Dörte
Liebetruth, was die aktuellen Reformpläne des
Bundesverkehrsministeriums zur Zukunft der Bundeswasserstraßen und
der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für Verden und Umgebung
bedeuten können. Um Kosten zu sparen, wolle die Bundesregierung die
Weser zu einer Wasserstraße zweiter Klasse herabstufen und die Aller
zur Restwasserstraße, so Liebetruth. Die Begründung der
Bundesregierung sei, dass die Tonnage, der Gütertransport in Tonnen,
den Status einer Bundeswasserstraße nicht mehr rechtfertige. Bisher
sei unklar, wer in Zukunft für die Unterhaltung von Restwasserstraßen
aufkommt und ob der Bund weiterhin die notwendigen
Unterhaltungsmaßnahmen finanziert um z. B. den Wasserabfluss und die
Schiffbarkeit wie bisher sicherzustellen. Dörte Liebetruth und Lutz
Brockmann waren sich daher einig: "Eine Herabstufung der Flüsse birgt
das erhebliche Risiko, dass Kosten auf die Anrainer-Kommunen und
Privatanlieger abgewälzt werden sollen. Der Bund darf sich hier nicht
aus der Verantwortung stehlen." Dörte Liebetruth und Lutz Brockmann
machen darauf aufmerksam, dass auch für eine ökologische
Flussentwicklung Unterhaltungskosten entstehen und eine ortsnahe
Bundesverwaltung die Unterhaltung von Aller und Weser am besten
erfüllen könne.

Dörte Liebetruth kritisierte, dass weder die Bundes- noch die
Landesebene, die betroffenen Kommunen und Interessengruppen wie
Naturschützer, Wassersportler oder Landwirte genügend beteilige. "Das
Land Niedersachsen sollte Aller und Weser als Lebensadern der Region
begreifen und zu einem zentralen Thema seiner regionalen
Strukturpolitik machen", so Liebetruth. Sie forderte einen "Runden
Tisch" mit den Betroffenen, um gemeinsam eine umfassende Kosten- und
Nutzenanalyse für Investitionen in die Flüsse vorzunehmen, statt –
wie die Bundesregierung – nur das Kriterium des Gütertransports zu
betrachten. Für diesen Vorschlag erhielt Dörte Liebetruth von
Gästeführer Fritz Koch aus Dörverden: "Wenn man an einer
Stellschraube dreht, dann kann das zu Kettenreaktionen im ganzen
Ökosystem von Aller und Weser führen. Die Staustufen der Aller und
der Weser sind im 19. Jahrhundert geplant worden, um den
Grundwasserspiegel anzuheben. Was bei nicht durchdachten Maßnahmen
passieren kann, haben wir in den 1970er Jahren gesehen: Als damals
das Wehr Marklendorf geöffnet wurde, sind die Meißendorfer
Fischteiche ausgetrocknet mit großem wirtschaftlichen Schaden." Auch
aktuelle Gutachten bestätigten Fritz Koch zufolge: "Ohne die
Allerwehre am Oberlauf würde der Grundwasserspiegel sinken und
vielerorts Bäume und andere Pflanzen vertrocknen würden, weil die
sich auf den höheren Grundwasserspiegel mittlerweile einstellt
hatten."

Der Verdener Bürgermeister Lutz Brockmann betonte: "Die Weser ist
einer der wichtigsten Verbindungswege zwischen dem Jade-Weser-Port
und dem Hinterland. Wenn dieser umweltfreundliche Transportweg nicht
richtig genutzt wird, droht eine Überlastung der ohnehin belasteten
Autobahnen und Schienenwege," machte Brockmann deutlich. Denn ein
Großmotorgüterschiff hat eine Tragfähigkeit von 2300 Tonnen – das
entspricht in etwa 90 Lastwagen. Lutz Brockmann hob die zentrale Lage
des Wasser- und Schifffahrtsamtes Verden, mitten zwischen den
Schleusenkanälen der Mittelweser hervor. Brockmann und Liebetruth
waren sich einig: "Verden ist der ideale Behördenstandort."
Überlegungen aus der schwarzgelben Koalition auf Bundesebene,
Aufgaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zu privatisieren,
erteilte Dörte Liebetruth eine klare Absage: "Ich befürchte, dass
eine Privatisierung der Aufgaben die Kosten für die Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung erhöhen wird, statt sie zu verringern", so die
SPD-Landtagskandidatin.

Beim Verdener Motorbootverein trafen Dörte Liebetruth und die Jusos
auf Hafenmeister Heiner Haevecker, der ihnen einen Einblick in die
Vereinsaktivitäten gab. Besonders stolz zeigte sich Haevecker, dass
der der Verdener Motorbootverein seit 2004 die "Blaue Flagge" für
einen besonders umweltbewussten Umgang mit Natur und Landschaft
tragen darf. Haevecker forderte, dass die Aller den Status einer
Bundeswasserstraße behalten müsse und bis Celle wieder schiffbar
gemacht werden solle. Der Hafenmeister unterstrich, dass der
Sportboottourismus Geld in die Region bringe.

An der Langwedeler Weserschleuse angekommen waren auch die Jusos
beeindruckt: "Für junge Menschen ist die Region rund um Aller und
Weser attraktiv. Damit das auch so bleibt, setzen wir Jusos uns ganz
klar für den Erhalt der Bundesverantwortung für beide Wasserstraßen
ein," machte Paula Kramann, stellvertretende Kreisvorsitzende der
Jusos Verden deutlich. Für die SPD-Landtagskandidatin Dörte
Liebetruth hat sich die "Tour der Ideen" quer durch den Landkreis
gelohnt: Sie konnte in ihrem roten Rucksack wichtige Anregungen für
ihre künftige Arbeit im Landtag mitnehmen, was berücksichtigt werden
muss, um Aller und Weser in Zukunft als Lebensadern der Region zu
erhalten.